Kompetenzzentrum Holz (Wood K plus) gewinnt

ÖGUT - Umweltpreis in der Kategorie „Mit Forschung und Innovation zur Kreislaufwirtschaft“
Mai

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Die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) zeichnete zum 36. Mal die besten Projekte und Vorbilder im Bereich Nachhaltigkeit aus. ÖGUT-Präsidentin Andrea Reithmayer, ÖGUT-Generalsekretärin Monika Auer überreichte am 4. Mai die Auszeichnungen im Rahmen des ÖGUT-Jahresempfangs.

In ihrer Videobotschaft unterstrich Klimaschutzministerin Leonore Gewessler die Notwendigkeit, für die Bewältigung der Klimakrise oder der Ressourcenübernutzung auf interdisziplinäre Lösungen zu setzen – systemisch, sektoren- und branchenübergreifend. Genau dafür steht auch das eingereichte Projekt „Susbind“ der Kompetenzzentrum Holz GmbH (Wood K plus). Es erzielte in der Kategorie „Mit Forschung und Innovation zur Kreislaufwirtschaft“ den ersten Platz und kann sich nicht nur über die hohe Auszeichnung sondern auch über das Preisgeld von € 5.000,- freuen.

Die Holzindustrie spielt eine zentrale Rolle bei der strategischen Entwicklung einer nachhaltigen Bioökonomie in Österreich. Kommerzielle fossile Bindemittel für Holzwerkstoffe sind hochreaktiv und basieren auf Chemikalien wie Formaldehyd. Bisherige Alternativen auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen konnten sich nicht auf dem Markt etablieren.

In dem internationalen aus EU Mitteln geförderten Projekt wurde nun zusammen mit zahlreichen namhaften Industriepartnern und Universitäten ein entscheidender Durchbruch erzielt. Es wurde nicht nur ein grundsätzliches Verständnis über das Zusammenspiel zwischen Klebstoff und Holzwerkstoff erlangt, sondern auch ein biobasierter Klebstoff entwickelt, der alle industriellen Anforderungen erfüllen kann. Bisherige Lösungen hatten v.a. eine zu niedrige Reaktivität und/oder setzten auf Rohstoffe mit geringer Verfügbarkeit. Die zu niedrige Reaktivität bewirkt, dass die Bindemittel zu lange aushärten und die Produktionsprozesse daher deutlich zu langsam und damit unrentabel werden. Zusätzlich sind neue Methoden zur Messung der Reaktivität von Klebstoffen essentiell für die Entwicklung von Alternativen mit einer zuverlässig hohen Adhäsion (Bindung) und geringeren Emissionen.

Nun hat es Wood K plus geschafft, einen kohlehydratbasierten Klebstoff zu entwickeln, der nachhaltig ist und eine sehr hohe Reaktivität besitzt. Dieses biobasierte Bindemittel ermöglicht der Holzwerkstoffindustrie eine kurze und somit wirtschaftliche Produktionszeit wichtiger Holzverbundplatten ohne dass aufwändige Investitionen in neue Anlagen notwendig sind. Die von Projektpartnern produzierten Span- und MDF-Platten wurden bereits erfolgreich von IKEA in Möbelprototypen verwendet.

Durch die Erfolge des Projekts und dessen starke internationale Beachtung wurde Wood K plus Mitorganisator der weltweit größten und angesehensten Konferenz über Holzklebstoffe, der ICWA in den USA. Wood K plus nutzt hierbei seine Vorreiterrolle, um den wissenschaftlichen Diskurs über alternative Klebstoffformulierungen weiter voranzutreiben.

Diese Ergebnisse etablierten Wood K plus als international führendes Forschungszentrum auf dem Gebiet der alternativen Klebstoffe und stärken die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen und europäischen Holzindustrie.