Nachhaltige Produkte aus biobasierten Kunststoffen gewinnen stetig an Bedeutung. Vor allem der Anwendungsbereich Folien ist hier als Vorreiter zu nennen. Das Kunststoff-Zentrum (SKZ) und das Unternehmen Spranz GmbH haben deshalb, im Rahmen des Zukunftsnetzwerks BioFoN, zusammen neue Anwendungsfelder für biobasierte Kunststoff-Folien untersucht.
Ziel war es ein Bio-Polymer zur Herstellung von Ausweistaschen zu finden. Bisher werden in diesem Bereich überwiegend Folien aus Polyvinylchlorid (PVC) eingesetzt. Wichtig bei der Substitution mit einem biobasierten Polymer ist, neben der Erfüllung von technischen Anforderungen, auch die Kompatibilität mit dem bestehenden Produktionsprozess. Es wurde deshalb zunächst ein Anforderungsprofil erarbeitet.
Da es sich nicht um ein Einwegprodukt handelt, lag die biologische Abbaubarkeit des Materials nicht im Fokus. Entscheidend für die Zielanwendung sind neben den mechanischen Eigenschaften auch die Bedruckbarkeit und die Verarbeitbarkeit mittels Hochfrequenzschweißen. Hier eigenen sich besonders polare Kunststoffe mit Heteroatomen Stickstoff oder Sauerstoff, wie beispielweise Polyamide oder Polyurethane. Unter Berücksichtigung des Anwendungsprofils konnten insgesamt vier geeignete biobasierte Polymere identifiziert werden.
Für eine Studie zur Verarbeitbarkeit wurden zwei Varianten eines biobasierten Polyamids (PA 6.10 und PA 10.10) von Evonik ausgewählt und als Folie extrudiert. In weiteren Untersuchungen wird am SKZ das optimale Prozessfenster beim Hochfrequenzschweißen bestimmt.